VIFG Geschäftsbericht 2012 Seite 24

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24 Zum anderen wird auch ein sogenannter quantitativer Nutzenvergleich durchgeführt welcher auf der Syste matik der Bundesverkehrswegeplanung BVWP beruht Hierin werden die Nutzenunterschiede der beiden Beschaffungsvarianten berechnet indem der bereits im BVWP ermittelte quantitative Nutzen für die Fertigstel lung des betreffenden Abschnitts herangezogen wird Für abweichende Baufertigstellungstermine und Bauabläufe werden dann entsprechende Abzüge vorgenommen Auch beim quantitativen Nutzenvergleich gibt der Bar wertvergleich Auskunft darüber welche Beschaffungs variante wirtschaftlicher ist Sofern der quantitative oder auch monetäre Kosten und Nutzenvergleich in der WU nicht zu einem eindeuti gen Ergebnis führt kann darüber hinaus ein qualitativer Vergleich in Form einer Nutzwertanalyse durchgeführt werden Wie wird bei einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung konkret vorgegangen Zunächst wird ein Projekt vorgeschlagen für das eine WU durchgeführt werden soll Dabei hat sich im Vorfeld in ersten Überlegungen eine potenzielle Eignung des Projekts in einer ÖPP herausgestellt Zu Beginn der WU sind dann vor allem die Rahmenbedingungen des Projekts abzustimmen wie Projektzuschnitt Leistungsumfang und Planungsstand Der Projektzuschnitt im Bundesfernstraßenbau bei Ausbauprojekten ist vor allem durch die Belange des Betriebsdienstes und durch die Länge der Ausbaustrecke determiniert Als Faustregel kann ein Projekt wirtschaft lich umgesetzt werden wenn die Betriebskilometer ca 80 betragen und die Ausbaulänge größer als 30 Kilometer ist Allerdings können projektabhängig auch andere Streckenlängen wirtschaftlich sein Das methodische Vorgehen ist in Arbeits anleitungen und Leitfäden festgeschrieben Damit wird bereits deutlich dass im gesamten deutschen Autobahnnetz nur wenige Streckenabschnitte die ge forderten Rahmenbedingungen eines Ausbaus erfüllen und entsprechend für eine Umsetzung als ÖPP geeignet wären Häufig führt fehlendes Baurecht beziehungsweise nicht vorhandener Ausbaubedarf zum Ausschluss der Eignung A dollar today is worth more than a dollar tomorrow Quelle Brealey Meyers Principles of Corporate Finance Der Kostenvergleich Die potenzielle Eignung eines Projekts als ÖPP ist Voraus setzung für weitere Untersuchungen Hier wird dann zunächst ein Rahmenterminplan für die Untersuchungen wie auch für das Projekt selbst zum Beispiel Schaffung von Baurecht zwischen den Beteiligten aus Bund und Ländern abgestimmt Eine Aufgabe von großer Bedeutung für die Untersuchun gen stellt die Datenaufnahme dar Anhand eines eigens vom BMVBS entwickelten und abgestimmten Daten rahmens werden sämtliche Kosten des Projekts über den Lebenszyklus erhoben sodass neben einer technischen auch eine finanzielle Planung erarbeitet werden kann Wesentliche Kostenbestandteile bei der Kostenaufnahme sind die Baukosten die Betriebs und die Erhaltungskosten die Planungs und Managementkosten die Reststrukturen in der Verwaltung und im Betriebsdienst sowie der Begleitaufwand Diese Kostenermittlung wird maßgeblich durch die Auftragsverwaltungen der Länder oder die DEGES durch geführt da sie auch über die erforderlichen Kenntnisse zu den Planungen des Projekts und über Erfahrungswerte zu Kosten in der Region und in der Verwaltung verfügen Auch Daten zu den Verkehrsmengen werden in diesem Untersuchungsstadium erhoben und für die Berechnung der Kosten beziehungsweise bei Vergütung nach der Verkehrsmenge verwendet


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