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Verfügbarkeitsmodell A7 in Schleswig-Holstein und Hamburg


Das Verfügbarkeitsmodell A7 (AS Neumünster-Nord - südlich AD HH-Nordwest)


Die Bundesautobahn A7 ist die längste Autobahn in Deutschland und eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen zwischen Skandinavien und Zentraleuropa. Die BAB A7 hat insbesondere im Raum Hamburg ein sehr hohes Verkehrsaufkommen. In Spitzenzeiten sind bis zu 150.000 Fahrzeuge täglich vor dem Elbtunnel. Sie muss deshalb als leistungsfähige und attraktive Verkehrsverbindung erhalten und ausgebaut werden.

Mit dem Ausbau zwischen dem Autobahndreieck (AD) Bordesholm und dem Elbtunnel in Hamburg von vier auf sechs bzw. acht Fahrstreifen wird die BAB A7 in Schleswig-Holstein und Hamburg an die wachsenden Verkehrsmengen angepasst.

Das ÖPP-Projekt auf der BAB A7 umfasst den sechs- bzw. achtstreifigen Ausbau eines ca. 65 km langen Teilstücks der BAB A7 zwischen dem AD Bordesholm und südlich dem AD HH-Nordwest bis zur Betriebswendestelle Niendorfer Gehege. Dazu übernimmt der private Auftragnehmer die Erhaltung und den Betrieb des ca. 59 km langen Abschnitts zwischen der Anschlussstelle (AS) Neumünster-Nord und südlich dem AD HH-Nordwest bis zur Betriebswendestelle Niendorfer Gehege für einen Zeitraum von 30 Jahren.

Darüber hinaus weist das ÖPP-Projekt auf der BAB A7 einige Besonderheiten auf. Erstmals verläuft eine Projektstrecke durch zwei Bundesländer, nämlich Schleswig-Holstein im Norden und der Hansestadt Hamburg im Süden. Im südlichen Teil befindet sich damit auch erstmals eine Projektstrecke innerhalb eines Stadtgebiets. Einzelne Abschnitte auf Hamburger Stadtgebiet werden daher auch als Tunnelbauwerk ausgeführt. Aufgrund der hohen Verkehrsbelastung in Hamburg erfolgt teilweise sogar ein Ausbau von sechs auf acht Fahrstreifen.

Bei dem ÖPP-Projekt auf der BAB A7 handelt es sich um das zweite Verfügbarkeitsmodell im Bundesfernstraßenbereich. Das erste Verfügbarkeitsmodell befindet sich auf der BAB A9. Beim Verfügbarkeitsmodell erhält der Auftragnehmer eine leistungsabhängige Vergütung. Diese kann bei eingeschränkter Verfügbarkeit (Fahrstreifen- oder Geschwindigkeitsreduktion) der Vertragsstrecke sowie bei Qualitätsmängeln entsprechend reduziert werden. Vertragsbeginn war der 01. September 2014.



Die Strecke der BAB A7 soll auch während der Bauphase leistungsfähig bleiben. Um die Verkehrseinschränkungen für die Nutzer möglichst gering zu halten, wurde die Verkehrsführung zwischen den beiden beteiligten Bundesländern abgestimmt. Die gesamte Strecke ist in sieben Bauabschnitte unterteilt, von denen zunächst die Abschnitte 1, 3, 5 und 7 begonnen werden. Zunächst erfolgt hier eine provisorische Verbreiterung der Fahrbahn, um während der Bautätigkeit ausreichend Platz für die Verkehrsführung auf einer Fahrbahnseite bereit zu halten.

Die dazwischen liegenden Abschnitte bilden solange „Erholungsstrecken", die ohne Einschränkung der Fahrbahnbreite befahren werden können. Nach Fertigstellung der oben genannten Abschnitte in etwa 2 Jahren Bauzeit erfolgt ein Wechsel der Bau- und Erholungsabschnitte. Einen Sonderfall stellt das Tunnelbauwerk „Lärmschutzdeckel Schnelsen" dar, für dessen Bau etwa drei Jahre benötigt werden.

[Quellen: BMVI und DEGES sowie Schleswig-Holstein und Hansestadt Hamburg]

 

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