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Verfügbarkeitsmodell A9 in Thüringen


Das Verfügbarkeitsmodell A9 (AS Lederhose – Landesgrenze Thüringen/Bayern)


Die Bundesautobahn A9 ist Teil des Transeuropäischen Straßennetzes (TEN) und verbindet Berlin über die mitteldeutschen Industriezentren mit Nordbayern und München. Dem Ausbau der BAB A9 kommt besondere Bedeutung zu, da sie die wichtigste Nord-Süd-Verbindung zwischen den östlichen Bundesländern und dem süddeutschen Raum sowie weiter nach Österreich und Italien darstellt.

Die Ausbauabschnitte in den Bundesländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt sind bereits seit 1999 bzw. 2003 unter Verkehr. Mit der Fertigstellung des Ausbaus bei Bayreuth stehen seit 2006 auch auf bayrischer Seite sechs Fahrstreifen zur Verfügung. Im Freistaat Thüringen war der sechsstreifige Ausbau der BAB A9 ebenfalls weit vorangeschritten. Hier waren lediglich noch das Hermsdorfer Kreuz sowie der Abschnitt südlich der Anschlussstelle (AS) Triptis bis nördlich der AS Schleiz auf einer Länge von rund 19 Kilometern auszubauen.

Die Vertragsstrecke mit dem letzten Ausbauabschnitt befindet sich südlich des Hermsdorfer Kreuzes und verläuft von der AS Lederhose bis zur Landesgrenze Thüringen/Bayern bei Hirschberg. Neben dem teilweisen Ausbau der insgesamt 46,5 Kilometer langen Strecke übernimmt der private Auftragnehmer die Erhaltung und den Betrieb zweier bereits ausgebauter Autobahnteilstücke für einen Zeitraum von 20 Jahren.

Bei dem ÖPP-Projekt der so genannten Ausbau-Modelle (A-Modelle) handelt es sich erstmals um ein Verfügbarkeitsmodell im Bundesfernstraßenbau. Hierbei erhält der private Partner der öffentlichen Hand – anders als bei den bisherigen A-Modell-Projekten – keine von der Verkehrsmenge abhängige Vergütung aus der Lkw-Maut, sondern ein Entgelt, dessen Höhe von der Qualität der erbrachten Leistung abhängt. Das heißt: Bei eingeschränkter Verfügbarkeit (Fahrstreifen- oder Geschwindigkeitsreduktion) der Vertragsstrecke sowie bei Qualitätsmängeln wird das Entgelt reduziert.

Das Projekt A9 ist mit dem Vertragsbeginn am 01. Oktober 2011 das zweite Projekt der zweiten Staffel ÖPP-Projekte im Bundesfernstraßenbau. Für das erste Projekt dieser Staffel auf der BAB A8 zwischen dem Autobahnkreuz (AK) Ulm/Elchingen und der AS Augsburg-West war ebenfalls im Jahr 2011 Vertragsbeginn.



Nach bauvorbereitenden Arbeiten im letzten Quartal 2011 war der offizielle Start für den sechsstreifigen Ausbau des 19 Kilometer langen Autobahnteilstückes zwischen den AS Triptis und Schleiz für 2012 geplant. Im November 2014 sollten die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

Die feierliche Verkehrsfreigabe des letzten Ausbauabschnitts einschließlich der „PWC-Anlage Himmelsteiche West" erfolgte bereits am 05. September 2014 durch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt gemeinsam mit dem Thüringischen Verkehrsminister Christian Carius und damit rund 3 Monate vor dem vertraglich vereinbarten Fertigstellungstermin. Einzelne Restarbeiten konnten ebenfalls bis zu dem Fertigstellungstermin am 30. November 2014 abgeschlossen werden.

[Quellen: BMVI und DEGES]

 

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