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Die VIFG auf dem 10. Betriebswirtschaftlichen Symposium-Bau in Weimar – Themen der zukünftigen Finanzierung der Straßenverkehrsinfrastruktur standen auf dem Symposium im Mittelpunkt.

Weimar. Im Rahmen des diesjährigen Betriebswirtschaftlichen Symposium-Bau wurden sowohl die strategische Richtung der Verkehrsinfrastrukturfinanzierung als auch neue Entwicklungen der ÖPP-Projekte im Bereich der Straßenverkehrsinfrastruktur thematisiert. Die VIFG war am 18. März 2010 mit einem Vortrag zum Thema „Die Rolle der Finanzierung bei Verkehrsinfrastrukturprojekten" vertreten.

Der erste Tag zum Themenbereich Straßenverkehrsinfrastruktur stand im Zeichen einer konzeptionellen Betrachtung der Straßenverkehrsinfrastrukturfinanzierung. Prof. Klaus-Dieter Scheurle, Staatsekretär im BMVBS, hat auf dem Symposium den Einführungsvortrag zur aktuellen Situation der Verkehrsinfrastrukturfinanzierung gehalten. Er betonte, dass es zukünftig notwendig sei, sich mit neuen Finanzierungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen, Prioritäten zu setzen und Effizienzen zu steigern. Die Umsetzung von Finanzierungskreisläufen spiele hierbei eine bedeutende Rolle, sagte Prof. Scheurle. Es sei daher geplant, die Einnahmen aus der Lkw-Maut ausschließlich für den Verkehrsträger Straße zu verwenden und so einen geschlossenen Finanzierungskreislauf herzustellen. Die Umsetzung und Weiterentwicklung von ÖPP-Projekten werden zukünftig ebenfalls eine wichtige Rolle im Bereich der Straßenverkehrsinfrastruktur einnehmen. Im folgenden Vortrag erläuterte Roland Jurecka, stellvertretender Vorsitzender des Arbeitskreises Private Finanzierung des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie und Vorstand der Strabag, die Position der Bauindustrie zur Finanzierung von Straßenverkehrsinfrastruktur und stellte die Notwendigkeit der hauhaltsunabhängigen und langfristig kalkulierbaren Verkehrswegefinanzierung in den Vordergrund.

In der darauffolgenden Podiumsdiskussion wurde unter der Moderation von Dr. Heiko Stiepelmann vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie die zukünftige Finanzierung des Verkehrssektors thematisiert, wobei auch neue Modelle und Ideen vorgestellt und diskutiert wurden. Neben Staatssekretär Scheuerle nahm auch die VIFG, vertreten durch den Geschäftsführer Torsten R. Böger, an der Podiumsdiskussion teil. Mit Roland Jurecka vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, Dr. Thomas Anselmino von der Morgan Stanley Bank AG und Dr. Erhard Oehm vom ADAC Hessen-Thüringen e.V. diskutierten noch weitere Vertreter aus anderen Bereichen das Thema. Vor dem Hintergrund der Haushaltssituation ab dem Jahr 2011 wurden die Umstellung von der Haushalts- zur Nutzerfinanzierung und die Anwendung von ÖPP erörtert.

Herr Böger zeigte anschließend im Vortrag der VIFG zur Rolle der Finanzierung bei Verkehrsinfrastrukturprojekten die Betrachtungsweisen von Investition und Finanzierung auf öffentlicher Seite und im privaten Unternehmen auf. Hierbei wurde deutlich, wie unterschiedlich die Entscheidungsprozesse gestaltet werden und inwiefern hierdurch Probleme im Bereich der Verkehrsinfrastrukturfinanzierung entstehen. Die Umsetzung von Finanzierungskreisläufen bietet einen Lösungsansatz und könnte einen Rahmen schaffen, der eine Verbindung von Nutzung, Bezahlung und Mittelverwendung ermöglicht. Dies führt zu einer „natürlichen Wirtschaftlichkeit". Teilstrategien, beispielsweise zur Weiterentwicklung der Rechnungslegung, Optimierung der Beschaffungsvarianten und Einbindung von privatem Kapital, könnten schrittweise umgesetzt werden.

Weitere Vorträge zur Verkehrsinfrastrukturfinanzierung und zur Einbeziehung privaten Kapitals folgten. Es wurden rechtliche Aspekte der Verkehrsinfrastrukturfinanzierung aufgezeigt und Erfahrungen im internationalen Raum erläutert. Am späten Nachmittag fand eine weitere Podiumsdiskussion zum Thema „Infrastruktur als Anlage-/Assetklasse" statt.

Am zweiten Tag wurden Erfahrungen und Weiterentwicklungspotentiale für ÖPP Projekte in der Verkehrsinfrastruktur präsentiert. Dr. Stefan Krause, Unterabteilungsleiter StB 2 im BMVBS (Straßeninvestitionspolitik, Erhaltung, Finanzierung), erläuterte die Erfahrungen und entsprechende Folgerungen für die Weiterentwicklung der Betreibermodelle. Weiterhin berichtete Tatjana Tegtbauer, Leiterin des Referates StB 26 (ÖPP im Bundesfernstraßenbau), über die nächste Generation der ÖPP-Modelle. Ein Schwerpunkt lag hierbei in der Betrachtung einer projektspezifischen Einbeziehung von Verfügbarkeitselementen. Darüber hinaus wurden von öffentlicher und privater Seite verschiedene Projekte im Bundesfernstraßenbau und Erfahrungen mit ÖPP-Projekten auf Landes- und Kommunalebene erläutert sowie zukünftige Projekte vorgestellt.

Am Ende der Veranstaltung zeigten sich die Teilnehmer zufrieden über die Ergebnisse. Herr Prof. Alfen kam zu dem Schluss, dass auch weiterhin großer Diskussionsbedarf zu den Themen der Finanzierung von Straßenverkehrsinfrastruktur besteht und kündigte das 11. Betriebswirtschaftliche Symposium-Bau für das kommende Jahr an.

Die Präsentation der VIFG kann unter Downloads heruntergeladen werden. Weitere Informationen zum 10. Betriebswirtschaftlichen Symposium Bau in Weimar erhalten Sie hier.

Foyer des Congress Centrum Neue Weimarhalle
Foto: Bauhaus-Universität Weimar