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Zweite Staffel ÖPP-Projekte: Vertragsbeginn für Verfügbarkeitsmodell auf BAB A 9


Am 1. Oktober 2011 ist Vertragsbeginn (Konzessionsbeginn) für das Verfügbarkeitsmodell auf der BAB A 9. Die Verträge für das A 9-Teilstück zwischen Lederhose und der Landesgrenze Thüringen/Bayern sind am 21. September des Jahres unterzeichnet worden (Financial Close). Wie Verkehrsminister Ramsauer anlässlich der Vertragsunterzeichnung mitteilte, ist damit „der Weg für den zügigen sechsstreifigen Ausbau der A 9 im Rahmen einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft [...] frei."

Bei dem Öffentlich-Private-Partnerschafts-(ÖPP-)Projekt der so genannten Ausbau-Modelle (A-Modelle) handelt es sich erstmals um ein Verfügbarkeitsmodell im Bundesfernstraßenbau. Hierbei erhält der private Partner der öffentlichen Hand – anders als bei den bisherigen A-Modell-Projekten – keine von der Verkehrsmenge abhängige Vergütung aus der Lkw-Maut, sondern ein Entgelt, dessen Höhe von der Qualität der erbrachten Leistung abhängt. Das heißt: Bei eingeschränkter Verfügbarkeit (Fahrstreifen- oder Geschwindigkeitsreduktion) der Vertragsstrecke sowie bei Qualitätsmängeln wird das Entgelt reduziert.

Das private, internationale Firmenkonsortium, bestehend aus Vinci Concessions (F) und der BAM PPP (NL), einer Konzerngesellschaft der Royal BAM Group, hatte den Auftrag für ein weiteres ÖPP-Projekt im August des Jahres erhalten. Es wird das betreffende Teilstück der BAB A 9 planen, finanzieren, ausbauen sowie 20 Jahre lang betreiben und erhalten.

Gemäß Angaben der Informationsdienste Dealogic und InfraNews hat das Projekt ein Fremdfinanzierungsvolumen von rund 120 Millionen Euro. Hinzu wird vom Bund eine Anschubfinanzierung in Höhe von circa 88 Millionen Euro gewährt. Vinci Concessions und BAM PPP beteiligen sich jeweils mit 6 Millionen Euro Eigenkapital. Das Gesamtinvestitionsvolumen liegt bei etwa 220 Millionen Euro, die Baukosten bei etwa 140 Millionen Euro.

Die Finanzinstitute KfW IPEX-Bank und die spanische BBVA (Banco Bilbao Vizcaya Argentaria) haben der vom Konsortium gegründeten Projektgesellschaft ein Term Loan in Höhe von 104 Millionen Euro mit einer Laufzeit von 19,5 Jahren zur Verfügung gestellt. Die Marge liegt laut InfraNews bei circa 250 Basispunkten. Zudem wird der Projektgesellschaft ein Eigenkapitalbrückenkredit in Höhe von 16 Millionen Euro mit einer Laufzeit von 4 Jahren zur Verfügung gestellt.

Nach bauvorbereitenden Arbeiten im letzten Quartal 2011 ist der offizielle Start für den sechsstreifigen Ausbau des 19 Kilometer langen Autobahnteilstückes zwischen den Anschlussstellen Triptis und Schleiz für 2012 geplant.

Weitere Informationen zu diesem Termin finden Sie in der Pressemitteilung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung unter: BMVBS

Zum Projekt sehen Sie bitte unsere Meldung im August 2011 sowie unsere Projektseite und die Übersicht zu den A-Modellen.

Nach dem zweiten Teilstück auf der A 8 in Bayern handelt es sich beim Verfügbarkeitsmodell auf der A 9 in Thüringen bereits um das zweite ÖPP-Projekt der zweiten Staffel der A-Modelle.

Grafik: VIFG